Künstliche Intelligenz im E-Mail-Marketing: Chance oder Gefahr?
Sicher ist Ihnen nicht entgangen, dass es seit dem Frühjahr 2023 an Begriffen wie künstliche Intelligenz (kurz: KI), Machine Learning oder ChatGPT kaum ein Vorbeikommen gibt. Auch im E-Mail-Marketing gilt: künstliche Intelligenz wird immer präsenter. KI bietet ein stetig wachsendes Spektrum an Möglichkeiten, um die Effizienz sowie die Performance von E-Mail-Marketing-Kampagnen zu optimieren.
1. Was ist künstliche Intelligenz eigentlich?
Künstliche Intelligenz ist wohl eines der meistdiskutierten Themen unserer Zeit. Doch was versteht man eigentlich unter „künstlicher Intelligenz” (kurz KI) oder auch „Artificial Intelligence” (AI)? Hinter den Begriffen versteckt sich eine Technologie mit facettenreichen Anwendungen, Konzepten und Ideen. Schon lange strebt der Mensch danach, eine Maschine zu erschaffen, die ihm in Nichts nachsteht und mit menschlichen kognitiven Fähigkeiten daherkommt oder diese sogar übertreffen kann.
Einfach erklärt ist eine KI der Versuch, menschliche kognitive Fähigkeiten wie Lernen, Kreativsein oder Planen auf den Computer zu übertragen und ihm somit Intelligenz zu verleihen. Eine ständige Neuprogrammierung soll hiermit umgangen werden, da eine KI eigenständig Lösungen und Antworten finden soll. Künstliche Intelligenz ist also ein komplexer selbstlernender Algorithmus.
🧐 Schon gewusst?
Die Abkürzung ChatGPT steht für Chatbot Generative Pretrained Transformer. Per Texteingabe kann mit dem Chatbot menschenähnlich kommuniziert werden. Aus diesen Unterhaltungen lernt die KI. Das bedeutet, dass jede erneute Eingabe ein neues Ergebnis ausspucken kann.
Sicher ist Ihnen der Begriff maschinelles Lernen (kurz ML, engl. Machine Learning) auch schon begegnet. Maschinelles Lernen ist ein wichtiger Teilbereich der künstlichen Intelligenz. Hierbei werden Zusammenhänge aus Daten selbstständig gelernt. Das System lernt aus Beispielen und kann diese nach einer gewissen Lernphase verallgemeinern. Ein brandaktuelles Beispiel für maschinelles Lernen ist der Chatbot ChatGPT.
2. Chancen und nützliche Einsatzmöglichkeiten von KI im E-Mail-Marketing
Es gibt unzählige Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz im E-Mail-Marketing, von denen einige definitiv erwägenswert sind. Damit Sie sich einen guten Überblick verschaffen können, haben wir die aus unserer Sicht sinnvollsten Einsatzgebiete für Sie herausgepickt:
1. Fesselnde Betreffzeilen durch Optimierung
Eine gute Betreffzeile ist im E-Mail-Marketing von hoher Bedeutung, da sie einen erheblichen Einfluss auf die Öffnungsrate Ihres Newsletters hat. Doch nicht immer schafft man es, auf Anhieb DIE ideale Betreffzeile zu formulieren, um mit ihr im Postfach der Abonnent:innen zwischen anderen Newslettern hervorzustechen. Hier kommt nun die KI in Form von Betreffzeilen-Generatoren ins Spiel. Mit diesen können Sie im Handumdrehen abwechslungsreiche Newsletter-Betreffzeilen generieren: Sie müssen lediglich ein paar Stichworte eingeben und schon erhalten Sie Vorschläge für mögliche Betreffzeilen.
Wir haben hier beispielsweise den Betreffzeilen-Generator von neuroflash genutzt:
Falls Sie sich gerade auf einem kreativen Hoch befinden und bereits tolle Betreffzeilen formuliert haben, können Sie statt Betreffzeilen-Generatoren im nächsten Schritt auch Optimierungshilfen wie das rapidmail Betreff-Scoring nutzen: Geben Sie einfach Ihren vorgesehenen Newsletter-Betreff ein oder vergleichen Sie zwei Betreffvarianten in Form eines A/B-Tests. Das Betreff-Scoring liefert Ihnen in Echtzeit Informationen zur Qualität Ihrer eingegebenen Betreffzeile sowie nützliche Optimierungstipps.
2. Innovative Customer Experience
Wie wäre es, Ihren Abonnent:innen statt einfacher Produktbilder in Ihrem Newsletter mithilfe von KI direkt zu zeigen, wie Ihr trendiges Sofa in ihrem Zuhause aussehen würde oder welche Ihrer Sonnenbrillen am besten zur Gesichtsform Ihrer Kund:innen passt?
Hierfür können Sie auf Ihrer Website einen sogenannten „Deep Learning Prozess” einbinden, der Gesichter erkennen kann und so beispielsweise Sonnenbrillen auf einem Bild oder Video perfekt platziert. Nutzen Sie dieses coole Feature in Ihrem Newsletter als Aufhänger, indem Sie Ihren Kund:innen beschreiben, wie sie Ihre Sonnenbrillen genau wie in einem Laden virtuell anprobieren können. Durch einen clever formulierten Call-to-Action-Button à la „Jetzt kostenlos testen” steigt der Klickanreiz im Newsletter und noch mehr Interessent:innen landen in Ihrem Onlineshop. Nun müssen Sie nur noch den passenden Link hierfür in Ihrem Mailing platzieren und schon können Sie Ihren Leserinnen und Lesern eine innovative Customer Experience bieten und die Motivation zum Kauf erhöhen. Um das ganze greifbarer zu machen, empfiehlt sich an dieser Stelle auch ein kurzes Erklär- bzw. Beispielvideo in Ihrem Newsletter. Nutzen Sie diese Gelegenheit, Ihr Mailing aufzuwerten und Ihren Leser:innen einen innovativen Newsletter zu bieten.
3. Themen finden für relevante Newsletter-Inhalte
Fällt es Ihnen schwer, sich immer wieder neue interessante Newsletter-Inhalte für Ihre Zielgruppe zu überlegen? Damit sind Sie nicht alleine! Wir bei rapidmail haben uns überlegt, wie wir Ihnen die Themenrecherche für Ihre Newsletter so leicht wie möglich machen können und entstanden ist: der KI-Versandplaner von rapidmail 🚀.
Mit unserer brandneuen Funktion können Sie sich mithilfe von künstlicher Intelligenz einen ganz individuellen Versandplan voller kreativer Newsletter-Ideen für Ihr Unternehmen zaubern. Dafür müssen Sie und nur Ihr Unternehmen in ein paar Worten beschreiben und los geht’s!
4. Formulierungshilfe beim Texten der Newsletter mit ChatGPT
Ansprechende Newsletter-Texte gehen nicht immer leicht von der Hand. Hierbei lohnt es sich definitiv auch mal bei ChatGPT reinzuschauen, um Inspirationen für Newsletter-Formulierungen zu bekommen. Probieren Sie sich dabei einfach ein bisschen aus, indem Sie den Chatbot mit ausreichend Informationen über Ihr ausgewähltes Thema füttern. Erzählen Sie ChatGPT z. B. von Ihrem anstehenden Osterbrunch bei sich im Restaurant, zu dem Sie Ihre Newsletter-Abonnent:innen einladen möchten, um so Ihre Reservierungen über Ostern zu steigern. Bitten Sie nun ChatGPT darum, einen entsprechenden Newsletter-Text zu formulieren.
3. Grenzen und Risiken für Newsletter-Marketing mit KI
Auch wenn die Chancen endlos scheinen, zeigt die Nutzung von künstlicher Intelligenz im E-Mail-Marketing auch Grenzen auf. Diese Risiken sollten Sie beim Einsatz von KI deshalb im Hinterkopf behalten:
1. Alle texten mit KI – Fehlende Originalität?
Wie Sie nun wissen, lernt eine KI und gibt nicht mehrmals dieselben Antworten – klingt doch nach individuellen Ergebnissen, oder etwa nicht? Jein. Auch eine KI muss sich die Informationen beschaffen, nach denen sie gefragt wird. Das bedeutet, die Inhalte, die sie zur Verfügung stellt, müssen bereits irgendwo existieren. Das wiederum lässt darauf schließen, dass die Vorschläge begrenzt sind und sich irgendwann in irgendeiner Form wiederholen. Es besteht also die Gefahr, dass Ihre Texte (ob in Ihrem Newsletter oder auf Ihrem Blog) so oder so ähnlich auch bei Ihren Wettbewerbern auftauchen, sollten diese auch auf künstliche Intelligenz setzen.
💡 rapidtipp
Nutzen Sie KIs, um sich Inspiration für Themen und Texte zu holen, bleiben Sie aber dabei und schreiben Sie Ihre Texte selbst. Auch Sie lernen mit jedem neuen Text dazu und werden immer besser und schneller 😉.
2. Neu, neuer, KI?
Wie schon gesagt, eine KI kann nur ausspucken, was sie kennt bzw. gelernt hat. Der Content muss also bereits in irgendeiner Form bestehen. Sie sollten sich daher nicht komplett auf die Informationen einer künstlichen Intelligenz verlassen bzw. diese mit einer weiteren Quellenrecherche – besonders in Hinblick auf ihre Aktualität – prüfen. Denn auch veraltete Daten oder Informationen können Ihnen von einer KI präsentiert werden, wenn diese auf einer nicht aktuellen Datengrundlage basiert.
3. Fehlende interkulturelle Kompetenzen
Eine kulturübergreifende Kommunikation ist ein weiteres fehlendes Merkmal einer künstlichen Intelligenz. Betreiben Sie beispielsweise internationales E-Mail-Marketing, ist es wichtig, kulturelle und sprachliche Besonderheiten zu berücksichtigen.
Da eine KI weder über soziale und interkulturelle Kompetenzen noch über Feingefühl verfügt, ist sie nicht in der Lage, in ihrer Kommunikation auf unterschiedliche Kulturen – das heißt z. B. auf sich unterscheidende Gestik, verschiedene Ernährungsweisen oder Weltansichten – Rücksicht zu nehmen. Achten Sie also bei der Erstellung KI-basierter Texte darauf, im Nachgang nochmal selbst Hand anzulegen und zu prüfen, ob die Texte für Ihre Zielgruppen in den unterschiedlichen Ländern noch angepasst werden müssen.
4. Fazit: Das bringt KI für den Newsletterversand aktuell
Die Einsatzmöglichkeiten von KI im Newsletter-Marketing scheinen endlos. Trotzdem sollten Sie nicht vergessen, dass die Nutzung noch in den Kinderschuhen steckt. Seien Sie sich stets bewusst, dass niemand – auch keine KI – Ihr Unternehmen, Ihr Produkt und Ihre Zielgruppe so gut kennt wie Sie selbst.
Künstliche Intelligenz ist zusammengefasst also eine zeitsparende Unterstützung und Inspirationsquelle, um kreative, abwechslungsreiche und ansprechende Newsletter-Inhalte zu kreieren und eine individuelle Zielgruppenansprache zu forcieren. Sie sollte jedoch nicht als eigenständiger Content-Creator angesehen und genutzt werden, da immer noch die Menschen hinter jedem Mailing das sind, was Ihre Newsletter-Abonnent:innen an Ihnen und Ihrem Unternehmen schätzen. Wir bei rapidmail sind auf jeden Fall sehr gespannt, wo die Reise hingeht 🚀.
